Eine Initiative der regionalen
Industrie, Kommunen und Naturschutzverbände

Das Niederbergische

Uhu-Projekt

Jungvogel (Foto: Klaus Tamm)

Die niederbergischen Uhus

Die niederbergischen Uhus in den Kalksteinbrüchen und die Betreiber der Brüche sind eine erfolgreiche Symbiose eingegangen. Das alltägliche Geschehen auch im betriebenen Steinbruch nehmen die ortsansässigen Uhus stoisch hin. Selbst Fahrzeugbewegungen mit schwerem Gerät in unmittelbarer Brutplatznähe oder die regelmäßigen Sprengungen beunruhigen sie nicht. Ungebetene Besucher oder außergewöhnliche Ereignisse werden jedoch sehr wohl als Störung empfunden. Die Steinbruchbetreiber schützen die Brutplätze, kümmern sich um verletze oder geschwächte Tiere und bereiten den Umzug zum neuen Brutplatz vor, sollte der alte dem Abbau im Weg stehen. Gemeinsam mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz wird die Entwicklung der Populationen untersucht und in regelmäßigen Monitoringberichten dokumentiert.

Dieses Vorgehen hat bundesweit zu einer Wiederbesiedlung von Steinbrüchen durch Uhus geführt und ist ein beredtes Beispiel für die Verträglichkeit von Rohstoffnutzung und Artenschutz. Die niederbergische Uhupopulation zeigt darüber hinaus zwei bemerkenswerte Besonderheiten: eine der dichtesten bekannten Uhupopulationen und diese in einer dicht besiedelten und intensiv genutzten Landschaft im Städtedreieck Wuppertal, Mettmann und Wülfrath.

Mit den Untersuchungen und umfangreichen Beobachtungen der letzten Jahre erlangte das Niederbergische Uhuprojekt überregionale Bedeutung für die Fachwelt. Es zeigte sich, für den Uhu womöglich erstmalig, dass er ähnlich wie andere Wildtiere in Stadtnähe als Kulturfolger und Nahrungsopportunist unerwartete Flexibilität aufweist.

Zurzeit wird eine einmalige telemetrische Datensammlung ausgewertet, welche dieses Verhalten zu bestätigen scheint. Diese Untersuchungen, welche im Rahmen eines Verbundforschungsprojektes fortgeführt werden sollen, werden neben weiteren Ergebnissen zukünftig hier präsentiert. 

Als Brutnische reicht ein Felsvorsprung in der Steinbruchwand. (Foto: Klaus Tamm)